In seiner Funktion als wissenschaftlicher Direktor des Botanischen Gartens der Technischen Universität Delft hielt Bob Ursem bei der Einweihungsfeier des BeeTotem an der Palmgracht im Herzen von Amsterdam eine überzeugende Rede. Seine Botschaft war prägnant und eindrucksvoll, sodass hier ein Auszug daraus wiedergegeben werden soll:
‚Meine Damen und Herren, in was für einer Welt werden wir enden, wenn Bienen und Hummeln nicht mehr fliegen können? Eine erschreckende Aussicht, wenn die Artenvielfalt so dramatisch zurückgeht, dass um uns herum buchstäblich eine Leere entsteht.
Ich war in China, in Wuhan, da konnte man erleben, dass keine Vögel, keine Insekten, keine Heuschrecken mehr am Himmel zu sehen waren, die ganze Landschaft war zu einer völlig tierlosen, biodiversitätslosen Wüste verkommen. Ein Gespenst, denke ich… Zum Glück ist das in den Niederlanden heute noch undenkbar, aber wir bewegen uns schnell darauf zu, vielleicht ungewollt.
Sie können wirklich etwas dagegen tun. Und damit wende ich mich jetzt persönlich an alle.
Das wunderbare Projekt von BeeTotems entschärft dieses Problem tatsächlich.
Mit BeeTotems for RefuBees werden Sie bald wunderschöne Beispiele für ein Bienennahrungstotem und ein Bienenhotel sehen. In einem Küstenwerk werden Pflanzen gepflanzt, die alle viel Nektar und Pollen für Wildbienen und Hummeln liefern.
Es handelt sich dabei um speziell ausgewählte Pflanzen, die auch große Mengen an Nektar und Pollen liefern, die für alle spezifischen Bienen- und Hummelgruppen genau richtig sind. Viele Wildbienen und Hummeln sind auf bestimmte Arten spezialisiert und somit an bestimmte geeignete Blumenarten gebunden. In den vielfältigen BeeTotems gibt es deshalb auch sehr unterschiedliche Arten von Blütenpflanzen zu sehen, so dass ein breites Angebot auch für alle genug und die richtige Menge an Nahrung bietet.
Sie werden vielleicht denken. Ich habe doch auch einen Garten oder einen Balkon voller Blütenpflanzen. Wozu brauche ich dann überhaupt ein BeeTotem?
Die Zierpflanzen in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon kommen in der Regel aus dem Gartencenter und werden wegen ihrer farbenfrohen, großen Blüten ausgewählt und gezüchtet, liefern aber wenig oder gar keinen Nektar und sind somit keine Nahrungspflanzen für Bienen und Hummeln.
In den Niederlanden gibt es nur wenige Pflanzenzüchter, die sich auf Nektar- und pollenproduzierende Pflanzen für Fluginsekten spezialisiert haben. Im Rahmen dieses Projekts wird dieser Aspekt in den Totems berücksichtigt, indem mit Gärtnereien wie Kruydthoeck und dem Hessenhof zusammengearbeitet wird.
Wenn wir damit beginnen, BeeTotems überall in der Stadt aufzustellen, tragen wir zur Verbesserung der Artenvielfalt von Bienen und Hummeln bei. Sie können die Nahrungskette weiter ausbauen. Es wird dann mehr insektenfressende Vögel und Fledermäuse geben, und es wird weniger Belästigungen durch Insekten geben, die sich von Blut ernähren, wie z. B. Stechmücken. Kurzum, eine viel bessere Umgebung für die Tiere und Ihr Wohlbefinden in Ihrer unmittelbaren Umgebung.’
Foto: Rodolfo Vejar